Der 196 km lange Canal latéral à la Loire wurde im Jahr 1838 eröffnet. Er führt durch das Loiretal von Digoin, wo er Anschluß an den Canal du Centre hat, bis nach La Cognardière, wo er sich im Canal de Briare fortsetzt. Der Seitenkanal führt durch Weinberge und sanfte ländliche Gegenden. Als ein Teil der "Bourbonen-Route" stellt er eine wichtige Wasserstraßenverbindung dar; in den letzten Jahren wurden großangelegte Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, um seine Schiffbarkeit aufrechtzuerhalten und die schadhaften Ufer zu befestigen. In Digoin, bei km 2, verbindet er sich mit dem Canal de Roanne à Digoin, beim km 64 führt er mit Hilfe des Decize-Zweigkanals über die ausgebaggerte Fahrrinne der Loire in den Canal du Nivernais. Früher stellte der Loire-Seitenkanal bei km 121 in Marseilles-les-Aubigny eine Verbindung zu den Kanälen du Berry her, die leider seit 1955 gesperrt sind.
Der Canal latéral à la Loire kann sich dreier Aquädukte rühmen, die sehr schön sind; der erste führt bei Digoin über die Loire und ist 240 m lang; der zweite bei le Guétin über den Allier ist 334 m lang und der dritte, bei Briare, erbaut von A. G. Eiffel (Eiffelturm), führt wiederum über die Loire und hat die stattliche Länge von 660 m. In den Aquädukten wird der Schiffsverkehr im Einbahnstraßensystem abgewickelt. In Digoin und Briare hat das Schiff, das als erstes an einem der beiden Enden eintrifft, den Vorrang. In Le Guétin regeln Lichter, die auch die Fahrt durch die zweistufige Schleusentreppe kontrollieren, den Verkehr.
37 Schleusen müssen durchfahren werden, der zulässige Tiefgang beträgt 1,80 m. Die Durchfahrtshöhe der Brücken liegt bei 3,50 m über normalem Wasserstand. Ein Treidelpfad von unterschiedlicher Qualität verläuft neben der gesamten Strecke.
Versorgungsmöglichkeiten gibt es in Digoin, Nevers, Marseilles-les-Aubigny, St.-Satur, St.-Thibault und Léré.
Nevers, die Hauptstadt des Departements Nièvre (42 000 Einwohner), liegt an der Loire im äußersten Westen Burgunds. Ein gallisches Oppidum an dieser Stelle machte das Caesar als Noviodunum Aeduorum zu seinem Nachschublager. 52 v. Chr. überfielen die Häduer die Basis, plünderten und steckten sie in Brand. Der hl. Eulade wurde der erste Bischof der Stadt.
Nevers kam erst relativ spät unter den Einfluß Burgunds. Im 8. Jahrhundert wurde es Hauptstadt der Grafschaft Nivernais, später des gleichnamigen Herzogtums. 1194 ließ Graf Pierre de Courtenay den Ort mit einer Stadtmauer befestigen. Im späten Mittelalter geriet sie in den Besitz der Herzöge von Kleve und ab 1565, nachdem Kleve an das hohenzollerischen Brandenburg fiel, übernahmen Herzöge von Mantua, die Gonzagas, die eng mit der französischen Krone verbunden waren, die Herrschaft. Luigi di Gonzaga holte zahlreiche Handwerker aus Italien nach Nevers, die Ende des 16. Jh. die Töpfer- und Glasbläserkunst zu einer hohen Blüte führten. Sie legten den Grundstein zur berühmten blaugrundigen Nevers-Fayence. 1659 verkaufen die Gonzagas die Stadt an Frankreich.
Dank der Töpferei strebte Nevers einem immer größeren Wohlstand entgegen: Über 2000 Arbeiter waren in den Fayence-Betrieben beschäftigt. Dieses Kunsthandwerks erlangte im 18. Jahrhundert seine höchste Blüte, jedoch folgte der Niedergang gleich darauf in der Revolution. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde sie wiederbelebt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil der Stadtbefestigung zerstört, in der Folgezeit jedoch wieder aufgebaut.
Den schönsten Blick auf Nevers hat man von der alten Loire-Brücke »Pont de Loire« aus Sandstein. Die Altstadt steigt terrassenförmig einen Hügel über den Fluß hinauf. Schon von weitem erkennt man die Umrisse der Kathedrale St-Cyr-et-Ste-Juliette hinter der Place de la République. Die Westapsis, die Krypta und das westliche Querschiff sind romanisch und stammen aus dem 11. Jh. Das Langhaus aus dem 13. Jahrhundert, der östliche Chor und der 52 m hohe Turm über der Vierung (14./16. Jh.) sind im gotischem Stil gehalten. Von der Turmplattform bietet sich ein herrlicher Blick über Nevers. Besonders sehenswert ist das Fresko im Westchor, das Christus und die vier Evangelisten darstellt.
Schräg gegenüber der Kathedrale steht der alte Herzogspalast. 1475 begann Jean de Clamecy mit dem Bau des Palastes, die Herren von Kleve und später die Gonzagas vollendeten den Gebäudekomplex. Insgesamt wurde weit über 100 Jahre daran gebaut.
Hinter der Rue St-Etienne steht die zweite große Kirche von Nevers: St-Etienne. Sie wurde von Guillaume I., Graf von Nevers, gestiftet, von 1063 bis 1097 nach dem Vorbild Clunys errichtet und gilt als eine der besterhaltenen romanischen Kirchen Burgunds. Besonders eindrucksvoll ist der schlichte Innenraum des Gotteshauses.
An der Porte du Croux steht das Musée de Nevers, das eine kostbare Fayence-Sammlung aus dem 17. bis 18. Jh., aber auch Elfenbeinarbeiten zeigt.
Im Norden der Altstadt das Kloster St-Gildard, Stammhaus der Schwestern der Barmherzigkeit von Nevers. Die berühmteste Nonne dieses Ordens war die 1933 heiliggesprochene Bernadette Soubirous, ein Hirtenmädchen aus Lourdes in den Pyrenäen. Ihre Marienvisionen wurden bald in ganz Frankreich sehr bekannt. Schließlich floh Bernadette 1866 vor dem Trubel um ihre Person in das Kloster von Lourdes, wo sie 1879 auch starb. Der gläserne Sarg mit ihrem konservierten Leichnam wird in der Kapelle des Klosters aufbewahrt St-Gildard und ist eines der am häufigsten besuchten Pilgerziele in Frankreich (Besichtigung in den Sommermonaten täglich von 6.30-19.30 Uhr).
La Charité-sur-Loire (6400 Einwohner) mit seiner historischen Altstadt liegt im Departement Nièvre nördlich von Neversan der Loire. Seinen Namen verdankt der Ort mildtätigen Mönchen (charité = Barmherzigkeit,Mildtätigkeit). Im frühen 8.Jahrhundert wurde hier schon ein Benediktinerkloster gegründet, das allerdings die Araber 731 zerstörten. Guillaume II. von Nevers schenkte schließlich dem Abt von Cluny das Kloster. Hugo von Semur ließ hier eine Tochterpriorei errichten, die 1107 von Papst Paschalis II. geweiht wurde.
1125 begann man mit dem Umbau der Kirche nach dem Vorbild von Cluny. Die Basilika Ste-Croix-Notre-Dame wurde mit 122 m Länge die zweitgrößte Kirche Frankreichs, ein gewaltiger fünfschiffiger Bau. Ein Brand zerstörte sie bereits während der französischen Religionskriege 1559 weitgehend. Vom romanischen Bauwerk sind lediglich der Nordturm der Westfassade, der Chor und das Querschiff erhalten.
Ein bemerkenswertes Tympanon (12. Jahrh.) am Nordturm stellt einen segnenden Christus und Szenendes Marienlebens dar. Wo früher das mächtige Langhaus stand, liegt jetzt die Place Ste-Croix. Nur vier Joche sind noch erhalten und im 17. Jahrhundert - leider nicht sehr gut - restauriert worden. Sehr schöne Kapitelle finden wir im Chor und im Kapellenkranz. Ein weiteres romanisches Portal mit Christus in der Mandorla und u. a. den Szenen der Himmelfahrt und der Anbetung der hl. drei Könige finden wir im rechten Querschiff.
Eines der schönsten Bauwerke von La Charité ist die alte Loire-Brücke, 1520 aus Stein erbaut. Von ihr wie von der anderen Flußseite kann man einen besonders romantischen Ausblick auf die Innenstadt genießen. Sehenswert sind noch die alte Markthalle aus dem 15. Jh., die heute als Festsaal dient, und die alten Stadtmauern.
Auf der Bootsfahrt 1998 wird der Canal latéral à la Loire auf seiner vollen Länge von Digoin bis Braire befahren:
Streckenabschnitt |
Kilo- |
Schleuse |
Digoin,
Anschluß an den Canal du Centre Fußgängerbrücke Brücke (Charolles), Stadtzentrum in der Nähe Brücke (Perruts) Digoin-Aquädukt über die Loire, 240m lang Schleuse 1 (Digoin), Brücke Chassenard Becken, 830 m lang Verbindung zum Canal de Roanne à Digoin LU Brücke (Chassenard) Becken (La Broche) RU Brücke (Donjon), N488 Kai (Fontaine-Saint-Martin) LU Aquädukt von Vouzance Brücke (Péage) Brücke (Micaudière) Brücke (Mortillon), N488 Schleuse 2 (Thaleine), Brücke Becken (Coulanges) LU Coulanges Brücke, kleine Ortschaft Brücke (Vesvres) Schleuse 3 (Oddes), Aquädukt BW Brücke (Oddins) Pierrefitte-sur-Loire Brücke, Becken TW LU, Ortschaft RU Brücke (Enger), N488 Schleuse 4 (Theil) Brücke (Theil) Schleuse 5 (Putay), Brücke TW Brücke (Cluzeau) Eisenbahnbrücke Diou Brücke, Becken TW LU, Ortschaft 400 m Brücke (Saligny), Diou 300 m Brücke (Prats) Aquädukt Roudon Brücke (Ternat) Aquädukt Besbre, Länge 86m Schleuse 6 (Bestere), Brücke TW Anschluß an den Besbre-Versorgungskanal, Dompierre-Zweigkanal LU Brücke (Abbaye-de-Sept-Fons) Brücke (Taillis) Schleuse 7 (Bessais), Brücke TW Brücke (Theil) Brücke (Petrol) Schleuse 8 (Beaulon), Brücke TW, Becken LU, Ortschaft 1000m Schleuse 9 (Clos du May), Brücke TW Garnat Brücke, Becken BW LU, Restaurant in der Ortschaft RU Brücke (Huilerie/Ölfabrik) Brücke (Saint-Martin), Paray-le-Frésil 2000 m Schleuse 10 (Rozière) Brücke (Rozière) Brücke (Boise) Schleuse 11 (Gailloux) Brücke TW Brücke (Viviers) Gannay Becken LU, Charterbasis der Fa. Connoisseur Cruisers, Ortschaft 1000 m RU (über die Brücke, die über die Schleuse führt) Schleuse 12 (Vanneaux), Brücke TW Brücke (Rue des Gués) Brücke (Nogent) Schleuse 13 (Huilerie/Ölfabrik) Brücke (Cornats), Becken BW LU Schleuse 14 (Motte) Brücke (Motte) Brücke (Croix-des-Feuillats) Schleuse 15 (Saulx) Brücke (Saulx) Verbindung mit Decize-Zweigkanal (führt zum Canal du Nivernais) RU Charterbasis von Crown Blue Line im Kanalbecken Brücke (Germancy), Becken TW LU, Decize 1400m Brücke (Vaux) Brücke (Chalons) Brücke (Baugy), Becken TW LU Brücke (Réau) Schleuse 16 (Acolin), Aquädukt Acolin BW Brücke (Forge-Neuve) Schleuse 17 (Abron) Aquädukt Abron BW, Becken TW Avril-sur-Loire Brücke, kleine Ortschaft RU Brücke (Perrière) Fleury-sur-Loire Brücke, kleine Ortschaft LU Schleuse 18 (Fleury) Brücke (Motte-Farchat), Becken BW LU, Schloß 1000m Brücke (Vèvre) Brücke (Uxeloup) Schleuse 19 (Uxeloup) Brücke (Chamons), Becken TW LU Brücke (Planches) Schleuse 20 (Jaugenay) Brücke TW Brücke (Atelier) Chevenon Brücke, Ortschaft und Schloß 800 m LU Brücke (Crezancy) Brücke (Forêt de Sermoise) Brücke (Crot de Savigny) Brücke (Avenue de Sermoise), Sermoise-sur-Loire 1000m Verbindung mit Nevers-Zweigkanal Brücke (Peuilly) Plagny Brücke N7, Festmachemöglichkeiten, Charterbasis Loch 2000 im Kanalbecken BW LU, Wasser, Strom, Gas, Duschen, Kran 5 t Brücke (Pavillon), Challuy 500m Eisenbahnbrücke Brücke (Seuilly) Brücke (Marais) Brücke (Colombier), D976, Schloß 200 m Gimouille Brücke, Ortschaft LU Brücke (Sampanges), Becken von Gimouille BW LU Aquädukt Guétin (über dem Fluß Allier) Zweistufige Schleusentreppe 21/22 (Guétin), Brücke und Becken TW, kleine Ortschaft RU Brücke (Caillettes) Verbindung mit Lorrains-Zweigkanal (Versorgungskanal), der Wasser aus dem Allier bringt) breites Becken 700 m lang Brücke (Colombier) Cuffy Fußgängerbrücke, Ortschaft LU Brücke (Prelle), Schloß Schleuse 24 (l'Aubray) Brücke (l'Aubray) Brücke (Mahauts), Verbindung zum Fourchambault-Zweigkanal, Kai RU Brücke (Crille) Cours-les-Barres Brücke, Ortschaft LU, Tankstelle Brücke (Dompierre) Brücke (Poids de Fer) Marseilles-les-Aubigny Becken und Basis Crown Blue Line LU, kleine Stadt, ehem. Verbindung mit dem Canal du Berry LU Schleuse 25 (Aubigny), Brücke TW Aquädukt Aubois und Becken LU Schleuse 26 (Aubois), Brücke TW, Frachtbüro Charterbasis Loire-Line LU Schleuse 27 (Beffes), Brücke TW, Ortschaft RU Becken LU Brücke (Radis) Saint-Léger-le-Petit Brücke, Ortschaft LU Schleuse 28 (Argenvières), Brücke Argenvières Becken, Ortschaft RU Kais (Comillons) Kai (Charnaye) LU Schleuse 29 (Rousseaux), Brücke La Chapelle-Montlinard Becken, Brücke, La Charité 2000 m am RU der Loire, historische Stätten Brücke (Nambault) Brücke (Charreau) Brücke (Châtillon) Schleuse 30 (Herry), Brücke, Becken und Ortschaft TW LU Brücke (Sarrée) Schleuse 31 (Prée), Brücke Brücke (Champalay) Kai (Guillons) LU Schleuse 32 (Grange), Brücke, Schloß 1000m Aquädukt Moule Saint-Bouize Brücke, Becken BW LU, Ortschaft 1000m Brücke (Rousseaux) Schleuse 33 (Thauvenay), Brücke Ménétréol-sous-Sancerre Brücke, Becken TW LU, Ortschaft LU, Hügelpfad nach Sancerre 2500 m Saint-Satur Brücke und Becken Verbindung zum Saint-Thibault-Zweigkanal RU (führt zur Loire und Charterbasis Berry Plaisance), 600m mit 1 Sperrtor und 1 Schleuse 33a) Brücke (Mivoie) Brücke (Beaufroy) Brücke (lle), Kai BW LU Bannay LU Schleuse 34 (Bannay), Brücke Eisenbahnbrücke Brücke (Bussy) Brücke (Fouchards) Kai TW, LU, Schloß 600m Brücke (Giraude) Schleuse 35 (Peseau) Brücke (Gravereau) Brücke (Ménétreau) Schleuse 36 (Houards), Brücke Léré Brücke, Becken TW LU, Ortschaft LU Sury-près-Léré Brücke, Ortschaft LU Bridge (Rue) Schleuse 37 (Belleville) Belleville-sur-Loire Brücke, Ortschaft und Restaurant LU Brücke (Chennevières) Schleuse 38 (Maimbray), Aquädukt, Brücke TW Brücke (Plessis) Beaulieu Brücke, Becken und Ortschaft TW LU Verbindung zum ehemaligen Châtillon-Zweigkanal (stillgelegt), RU L'Étang, Brücke, Sperrtore Brücke (Garnes) Brücke (Folie) Brücke (Rabuteloires), Sperrtore Fußgängerbrücke (Mantelot) Châtillon-sur-Loire Becken LU, Ortschaft 300m Brücke (Châtillon) Aquädukt Brücke (Hautes-Rives) Brücke (Chailloux) Brücke (Motte), Schloß RU Saint-Firmin Becken LU Brücke (Beauregard), Sperrtor Der Kanal kreuzt D951 auf einem Damm Anfang des Aquäduktes von Briare, (663 m lang) Ende des Aquäduktes von Briare, Brücke (St. Firmin) Briare Becken, Festmachemöglichkeiten, Stadtzentrum 300 m, Restaurant Briare Brücke (N7) Eisenbahnbrücke Brücke (Blénau) Neue Straßenbrücke Brücke (Vaugereau) Aquädukt (Cognardière) Fußgängerbrücke (Cognardière), Sperrtor (Anschluß an den Canal de Briare) |
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Base de Briare:
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Stand: 23. Mai 1999